Unter meinen Füßen knirscht der Schnee, an den Fingern trage ich 3 Lagen Handschuhe und ich spüre meine Wangen kaum noch. In meinem Kopf hallt die Melodie von „Winter Wonderland“ zusammen mit Textbrocken von „Jingle Bells“. Und es ist nichtmal Weihnachten. Es ist Ende Januar und ich befinde mich irgendwo in Lappland nördlich der Polargrenze. Ich weiß nicht, was ich gedacht hatte, jedenfalls nicht, dass es so kalt würde. Noch vor der Abreise habe ich mir schnell ein paar dickere Handschuhe besorgt, als meine Wetter App mir zu meinem Entsetzen irgendwas von minus 26 Grad anzeigte. Wie sich diese Temperatur wirklich anfühlt sollte ich einen Tag später herausfinden, als wir gegen 14Uhr – pünktlich zum Sonnenuntergang- unsere Füße auf finnischen Boden setzten. Bei minus 26 Grad frieren einem innerhalb von 3 Sekunden die Nasenhaare ein, das Handy gibt nach ca weiteren 10 Sekunden den Geist auf und an die Benutzung von handelsüblichen Feuerzeugen braucht man gar nicht erst zu denken.
Trotzdem -oder vielleicht gerade deshalb- fühle ich mich weihnachtlich. Der Schnee, die Kälte, der Weihnachtsschmuck und die Lampions an denen ich vorbeilaufe leisten ihren Beitrag und die herumstehenden Schlitten mit Rentierfellen sorgen dafür, dass das dritte Weihnachtslied in meinem Kopf abspielt. Während ich innerlich vergnügt von Rudolphs roter Nase summe, erreichen wir Taivaanvalkeat – ein Bauernhaus 8km vom finnischen Levi entfernt, mit Restaurant und kleinem Hotel. Es riecht nach Preiselbeeren, im Kamin lodert ein Feuerchen, es ist überall weihnachtlich dekoriert und in einer Ecke steht ein leerer dicker roter Sessel, so als wäre der Weihnachtsmann nur mal eben kurz für kleine Weihnachtsmänner.
Pirita begrüßt uns ins traditionell finnischer Tracht und mir wird ganz schnell klar woher sämtliche Geschichten und Filme ihre Inspiration für Weihnachtselfen haben. Auf ihre spitzen Schuhe bin ich tatsächlich ein bisschen neidisch, denn meine Zehen sind inzwischen zu Eiszapfen gefroren. Wir wärmen uns am Feuer und stärken uns mit Rentiergulasch für die bevorstehende rasante Schlittenfahrt zur Revontulikota, einer Hütte, die aussieht wie ein Tipi. Wir grillen Stockbrot über dem Feuer und bemalen unsere Gesichter mit Kohle gegen böse Geister. Draußen wird es schon wieder dunkel und ich schaue aus dem Fenster, in der stillen Hoffnung, doch noch einen Blick auf den Schlitten des Weihnachtsmanns zu erhaschen – oder zumindest ein paar Nordlichter.
Über den schönsten Moment in Finnland schreibe ich demnächst. Mehr zu unserer Reise nach Lappland findet ihr bei Mit Vergnügen.
Die Reise nach Finnland fand anlässlich des von Nordic by Nature organisierten Lappdance Festivals in Levi statt.
Was für schöne Fotos das sind! <3
Da möchte man ja direkt nach Lappland!
Liebe Grüße,
Kathi
Danke, Kathi! <3
Für mich geht es nächsten Monat nach Lappland, bin schon sehr gespannt und verzweifle jetzt schon ein bisschen wegen der Kälte 😀
Irgendwie hab ich den Artikel übersehen – und bin erst bei deinem letzten Wochenrückblick aus 2015 darauf gestoßen. Wunderbare Stimmung, wunderbare Fotos. Ganz, ganz toll, Nina! <3
Danke, Taina! <3 <3 <3
Zwar ist auch hier endlich mal der Schnee angekommen, aber in Lappland hätten die Kinder auf jeden Fall mehr Rodelspaß! Schöne Bild übrigens
Hallo liebe Nina,
ich komme gerade selbst von einer Schlittenhundefahrt in Schweden zurück und freue mich riesig über deinen Artikel und die wunderschönen Bilder! Ach, was für ein tolles Erlebnis. In Schweden war es nicht ganz so kalt, aber Schnee, Lagerfeuer und frühe Dunkelheit haben auch dort für eine ganz besonders winterliche Stimmung gesorgt.
Liebe Grüße
Yvonne
Das sieht super aus! Da muss ich auch mal hin 🙂 Wunderschöne Bilder! Bei mir geht es jetzt erstmal in ein Hotel in Brixen. Liebe Grüße David
Anm.: Werbelink entfernt
Liebe Nina, da bekomme ich auch gleich wieder Lust auf den Winter in Lappland. Tolle Fotos! Viele Grüße, tarja