Treue Leser von Smaracuja werden sich erinnern, dass ich früher hin und wieder mal über illustrierte Zitate, Wörter und solcherlei Gedöns gebloggt habe. Wortschnipsel eben. Meistens gab es dazu immer noch einen passenden Wallpaper zum Download. Lang lang ists her und es wurde mal wieder Zeit und jetzt gab es endlich mal wieder eine Gelegenheit (ok wow, der Reim war nicht beabsichtigt).
Doch von Anfang. Ich muss nämlich ein bisschen weiter ausholen: Ich verbringe zu viel Zeit mit meinem Smartphone. Und vermutlich geht es vielen von euch genau so. Zum ersten mal wirklich bewusst geworden ist mir das vor zwei Jahren. Damals habe ich im Zuge von gesundheitlichen Problemen, die viel mit Stress und dem falschen Umgang mit genau dem Stress zu tun hatten, gemerkt, dass da ganz viele kleinere Baustellen direkt mit angeschlossen waren. Ich konnte mich zum Beispiel kaum noch auf einen Artikel, ein Buch oder eine Fernsehserie konzentrieren, ohne alle paar Minuten auf Pause zu drücken, den Tab zu zu wechseln, das Buch wegzulegen und mein Handy zu checken. Der Blick aufs Handy war komplett automatisiert. Wie so ein seelenloser Roboter scrollte ich mich dann durch Feeds, Apps und Browser ohne überhaupt richtig hinzusehen. Was wollte ich noch gleich? Achja, die Uhrzeit!
Ich habe damals viele Dinge in meinem Leben und meinem Alltag meiner Gesundheit zu Liebe geändert – was alles, wird vielleicht an anderer Stelle mal Thema sein. Eine Sache darunter war: Ein gesünderes Verhältnis zu meinem Smartphone aufbauen. Dazu gehörten natürlich auch Social Media und das „immer erreichbar sein“. Ich stellte die Benachrichtigungen ab, löschte Apps, verbannte das Telefon jeden Abend in den Flugmodus und manchmal sogar für ein ganzes Wochenende ganz aus. In dieser Zeit fing ich auch wieder mehr an zu malen, darunter auch ein neuer Screensaver mit den Worten: „Do more things that make you forget about your phone“. Und es funktionierte!
Zumindest für viele Wochen und Monate. Ich las wieder ganze Bücher, schaute Filme, malte Bilder und strickte (zur Sorge meiner Mama) unendliche paar Socken. Mein Schlaf verbesserte sich von Tag zu Tag und ich hatte viel mehr Aufmerksamkeit für die Welt um mich rum. Mir wurde dadurch natürlich auch viel bewusster, wie sehr auch mein Umfeld auch ständig am Telefon hing. Die Menschen in der Bahn, die Leute in der Bar und ja, auch meine Freunde mir gegenüber im Café.
Seitdem ist mein Verhältnis zum Telefon viel besser geworden. Es gibt immer mal wieder Phasen in denen ich mehr oder weniger viel am Handy hänge. Viel davon hat natürlich auch mit meinem Job zu tun (ich bilde mir zumindest ein, dass ich Instagram und Co einfach nicht löschen KANN, weil ich es ja für den Job BRAUCHE). Aber meistens hat es auch damit zu tun, wie es mir gerade geht und wovon ich mich ablenken will.
Mit dem Smartphone und mir ist es wie mit einer Tüte Chips. Wenn sie geschlossen irgendwo in meiner Küche liegt, dann interessiert sie mich nicht und es kann vorkommen, dass ich sie tagelang nicht angucke oder sogar ganz vergesse. Aber wehe ich mach sie auf… Dann bekomme ich sie nicht mehr aus dem Kopf, bis der allerletzte Krümel aus der untersten Ecke gekratzt ist. Gerade befinde ich mich wieder in einer Phase in der die Tüte ganz weit offen steht und ich mit vollen Händen alles in mich reinstopfe. Meine eingestellte Bildschirmzeit ist meistens zum Mittag schon aufgebraucht und wird immer weiter verlängert und verlängert.
Da kam der Artikel in der New York Times, den meine Freundin Lisa neulich auf Facebook teilte sehr gelegen. Hier beschäftigt sich der Autor Kevin Roose mit einem 30 Tage Programm, dass dabei helfen soll, das Hirn von den Automatismen rund um das Telefon zu befreien. Ein wirklich sehr sehr interessanter Text, den ich jedem empfehle. In diesem Text erzählt Kevin, dass er sich unter anderem drei Fragen auf seinen Bildschirmschoner eingestellt hat, die hinterfragen, ob er das Handy gerade wirklich braucht:
What for?
Why now?
What else?
Beim Lesen kam mir die Idee, für mich (und euch) ein paar Screensaver zu basteln, die genau diese Fragen beinhalten. Vielleicht führt es ja dazu, dass wir uns beim nächsten Blick aufs Display fragen: Muss das jetzt gerade wirklich sein? Was könnt ich stattdessen machen? Vielleicht werden uns die Situationen bewusster, in denen das Ding in die Hand nehmen. Bei mir zum Beispiel ist es oft der Blick auf die Uhr, weil ich keine Armbanduhr besitze und in meiner ganzen Wohnung eine Wanduhr hängt. Deshalb hab ich für euch mal 5 verschiedene Versionen erstellt die ihr ganz einfach über den Link unten runterladen könnt.
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Ich werde nun jedenfalls mittels Screensaver mal gucken, in welchen Situationen ich zum Handy greife. Ich werde mir endlich eine Armbanduhr und einen vernünftigen Wecker zulegen. Außerdem werd ich mir mal „How to break up with your phone*“ von Catherine Price (der Expertin aus dem New York Times Artikel) zu Gemüte führen, das gibts gerade für 99 Cent fürs Kindle*.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir in den Kommentaren erzählt, wie es euch mit dem Experiment geht und ob ihr noch andere Tips habt, für weniger Zeit am Smartphone!
PS: Wenn ihr solche Freebies in Zukunft nicht verpassen wollt und Bock auf zusätzliche Empfehlungen und Tipps habt, meldet euch doch bei meinem Newsletter an.
*Hierbei handelt es sich um einen Affiliate Link, bei dem ich eine kleine Provision erhalte, wenn ihr einen empfohlenen Artikel kauft. Für euch entstehen dadurch nicht mehr Kosten und das ist ein schöner Weg, mich indirekt für meine Arbeit (wie zum Beispiel das Freebie) zu honorieren. Danke!
Schöne Idee, Nina, ich versuche auch seit einiger Zeit mich stark einzuschränken. Das klappt mal mehr, mal weniger. Unterm Strich greife ich aber dennoch viel zu oft nach meinem iPhone und klicke mich durch belanglose Feeds ohne richtig bei der Sache zu sein. Ändern muss sich daran definitiv was!
Ich drück die Daumen! Halt mich mal auf dem Laufenden, wie es klappt!
Das Buch von Catherine Price habe ich auch letztens gelesen… Passenderweise habe ich gerade da mein Handy verloren. Es wurde zwar gefunden, aber es hat letztlich eine Woche gedauert, bis es wieder zurück hatte – und es war eine richtige angenehme Zeit 🙂 Schon unglaublich, wieviel Aufmerksamkeit ein Smartphone schluckt. Ich versuche jetzt auch, bewusster damit umzugehen. Mal klappt’s, mal nicht, aber ich bleibe dran.
Toller Post!
Danke dir! Ich hatte auch schonmal länger mein Telefon ganz außer Betrieb und fand das auch gar nicht so schlecht. Wie fandest du denn das Buch?
Fand ich sehr gut! Ist mehr so eine Anleitung, was man alles tun kann, um seinen Handykonsum zu reduzieren. Vieles nicht neu, aber ich werde demnächst mal tatsächlich Schritt für Schritt der 30-Tage-Challenge aus dem Buch folgen, die klingt spannend und gut durchdacht.
Danke für diese tolle Idee! Ich nutze mein Smartphone leider auch viel zu viel 🙁 Und als ich Deine Gedanken gelesen habe, habe ich mich total ertappt gefühlt! Ich kann auch kaum 5 Minuten einen Film schauen, ohne mein Smartphone in die Hand zu nehmen.
Ich lade mir den Screensaver definitiv runter! 1000 Dank dafür!
P.s. Ich liebe Deinen Blog und Deinen bunten Themenmix 🙂
Vielen lieben Dank, Jochen! Viel Erfolg und sag gerne mal Bescheid, wie es mit dem Screensaver klappt 🙂