„Hey Nina, hast du Lust eine Wand in einem Hotel zu bemalen?“ – so lautete vor einigen Wochen der Text einer Email, die in mein Postfach trudelte. Ja aber sowas von klar! Denn um ehrlich zu sein wollte ich sowas immer schon mal machen, so ein Mural. Nur so richtig ernsthaft verfolgt hatte ich diese Idee nie, denn es erschien mir schwierig in diese Materie reinzukommen. Aber manchmal stehen die Möglichkeiten auch einfach plötzlich vor einem und man muss nur zuschlagen. Das tat ich also. Und es kam alles ganz anders.
Die Wand um die es geht befindet sich im Ibis Styles Wien Messe Prater. Die Idee sollte sein, einen „Perfect Photo Spot“ zu kreieren, wo durch einen Clou in der Illustration kreative Fotos für Instagram entstehen. Ihr kennt sie, die Engelsflügel vor denen man sich fotografieren lässt oder die optischen Täuschungen durch eine bestimmte Perspektive. In meinem Kopf sprudelte es vor Ideen und Möglichkeiten, doch leider musste ich schnell feststellen, dass das meiste davon an Ort und Stelle nicht funktionieren würde. Am Ende war sogar klar: Es würde nicht möglich sein überhaupt auf der Wand zu malen, da diese aus Holz ist.
Es musste also eine andere Idee her. Ich recherchierte. Ich überlegte. Ich verwarf. Ich überlegte neu. Ging zu Modulor und testete Materialien und Farben. Und vor allem hing ich meinen Freunden mit dem Thema in den Ohren, bis meine Freundin Carmi mich auf den Lenticular Effekt brachte. Ein Bild, dass je nach Standpunkt ein anderes Motiv zeigen würde. Zwei Bilder zum Preis von einem quasi. Die Idee schien perfekt, denn zum einen hätte es den gewünschten „Clou“ der wechselnden Perspektive, zum anderen würde man es einfach wie ein Bild an die Wand hängen können.
Ich schnappte mir mein iPad und doodelte einen imaginären Tag eines Touristen in Wien: Ein Besuch bei Kaiserin Sissi in Schönbrunn, ein Spaziergang durch das Museumsquartier, Riesenrad fahren auf dem Prater, Käsekrainer und Sachertorte probieren, Spritz trinken und so weiter und so weiter. Bei den Farben hielt ich mich an die Haustöne des Hotels – ein Zitronengelb und ein warmes Lachsrosa.
Da die Illustration schon relativ busy ist, entschied ich mich, die zweite Seite schlicht in gelb zu halten und ausschließlich das Logo der Kampagne mit aufzubringen. Soweit zum Plan.
Doch manchmal sehen Dinge ja auf dem Papier viel einfacher aus, als sie in Wirklichkeit sind. Das Hotel fand die Idee super, die Entwürfe wurden alle mit Begeisterung abgenommen. Doch nach ersten Umsetzungstest stand ich schnell vor der Erkenntnis: So, wie ich vor hatte, das Bild zu bauen würde es nicht funktionieren. Und vor Allem würde ich es nicht heil nach Wien bekommen. Schlaflose Nächte, Grübelei, Bauchschmerzen – ich war ein paar Mal wirklich kurz davor alles abzublasen.
Eines Abends, knapp 10 Tage bevor das Kunstwerk in Wien aufgehängt werden sollte, kam mir der Geistesblitz: Ein Kumpel von mir ist Produktdesigner, er baut Fahrräder aus Bambus und kennt sich mit dem Bauen solcher Installationen supergut aus. Stefan wurde zu meinem Helden in der Not: Er konzipierte den Bau, berechnete Material, ließ mein Design drucken und zusammen bastelten wir bis spät in die Nacht an meinem Bild. Wir bauten eine Konstruktion aus Dreikantholz, bezogen mit Finnpappe, schmirgelten und beklebten diese mit der bedruckten Folie – alles eine ziemlich langwierige Friemelsarbeit. Aber: Es hat letztendlich geklappt und ich war mächtig erleichtert und auch ein bisschen stolz. Stefan schraubte noch alles zusammen und gut verpackt ging das gute Stück schließlich auf die Reise nach Wien.
Ich düste letztes Wochenende hinterher und checkte im Ibis Sytles Wien Messe Prater ein. Meine letzte Übernachtung in einem Ibis Styles ist schon ein paar Jahre her und ich war wirklich überrascht vom modernen und jungen Design der Zimmer. Die Farben, die ich in mein Bild eingearbeitet hatte, wirkten in Realität noch mal toller als auf Bildern und ich wusste dass das alles supergut zusammen passen würde. Am Montag kam das Paket endlich an und ich konnte das Bild für den Ibis Styles Perfect Photo Spot in der Lobby mit Hilfe des Haustechnikers installieren.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn man so lange an etwas plant und dann letztendlich vor dem fertigen Kunstwerk steht und feststellt: es haut alles hin! Und in diesem Fall: du hast es geschafft! Irgendwie hast du es geschafft, das, was dir für einen Moment unmöglich schien doch irgendwie hinzubekommen. Mit der Hilfe von tollen Freunden und dem Vertrauen des Kunden. Dafür war ich in diesem Moment unglaublich dankbar (und bin es immernoch).
In Wien hängt also jetzt ein Kunstwerk von mir! Das ist ganz schön abgefahren… oder? Solltet ihr also mal im Ibis Styles Wien Messe Prater unterkommen (und ich kanns empfehlen, allein wegen des megamäßigen Frühstücks!), macht ein Foto von meiner Illustration und taggt es bei Instagram mit #IbisStylesByUs und @smaracuja, damit ich es finde.
Offenlegung
Dieser Artikel entstand im Zusammenhang einer bezahlten Kooperation mit Accor Hotels und Ibis Styles für die Ibis Styles Perfect Photo Spot Kampagne.
Danke für das Making of, als Künstlerin kenne ich genau diese Prozesse. Und am Ende: gelungen! Gratulation. Ich finde es passt wirklich gut in den Raum.
Danke, Geertje! <3
Das klingt wirklich sehr interessant. Ich würde auch gerne mal sowas machen. Ich war auch schon lange nicht mehr in einem Ibis.
Liebe Grüße
Luisa
das ist toll, danke fürs zeigen…
lg wolfgang