Über mir schweben ein paar Möwen, die Dächer sind in goldenes Licht getaucht und unter mir liegt eine bunte Stadt mit Industrie-Charme. Ich stehe auf einem Parkhausdach im äußersten Südwesten Irlands und kann gar nicht aufhören den Auslöser meiner Kamera zu betätigen. Eine Städtereise nach Cork mag nicht ganz oben auf eurer Bucket List stehen, viele würden sogar behaupten West Corks Hauptstadt kann man getrost links liegen lassen… ich erhebe Einspruch!
Ich weiß, ich sags in fast jedem Artikel und ihr kennt mich eh gut genug: Ich habe einen Faible für verkappte Industriestädte mit aufstrebender Kultur und wenig Touristen. Auch Cork ist so eine Stadt. Und was ich an ihr so gerne mag und warum sich eine Reise lohnt erfahrt ihr in den folgenden 5 Punkten mit jede Menge Tipps für einen Kurztrip nach Cork inklusive!
Ugly Pretty Vibe in Cork
Der erste Vibe-Check den ich jeder Stadt unterziehe ist natürlich der „Ugly Pretty“ Faktor und den hat Cork definitiv bestanden. Schon als ich mit meinem Mietwagen auf meinem Roadtrip durch West Cork die Innenstadt erreichte, wusste ich, hier wirds mir gefallen. Alte Warehouses, verblichene Schilder aus den 50ern, Industriefenster, bunte Kachelfassaden und alte Kinos aus den 20er Jahren. Solche Städte haben für mich nicht nur einen ganz besonderen Charme, meist versteckt sich hier auch kulturell viel beim Versuch die alten Industrieflächen mit neuem Leben zu füllen. Hier gibt es eine Designhochschule, Comedy Clubs, Street Art und coole Museen. Cork ist aber eben nicht nur „Ugly“ sondern auch ganz schön „pretty“ mit spannender Architektur und Geschichte. Mein Pro Tipp bei jeder Städtereise: Als erstes aufs Parkhausdach und von dort oben erstmal einen Überblick verschaffen – Ugly Pretty Motive inklusive!
Bunte Straßen in Cork
Was mir besonders aufgefallen ist bei meinen Spaziergängen an meinem Wochenende in Cork ist, wie bunt diese Stadt ist. Mal sind es Haustüren in knalligen Farben, mal ganze Fassaden oder bunt illustrierte Shops und Wimpelketten über den Straßen. Überall steckt Farbe drin und das gefällt mir natürlich besonders gut.
Das Leben darf gern ein bisschen bunter sein und unsere deutschen Städte könnten sich da gerne mal ein Beispiel nehmen. Besonders schön ist die Gegend rund um die Main Street aber auch die eher ruhigere Wohngegend der Douglas Street.
Street Art in Cork
Einen besonderen Beitrag zur Farbenfreude Corks leistet natürlich die Street Art die hier an jeder Ecke zu finden ist. Gigantische Murals von renommierten Künstlern verteilen sich über das ganze Stadtgebiet und es macht richtig Bock sich hier auf eine Art Schnitzeljagd nach den schönsten Motiven zu begeben. Initiiert wurden die meisten der großen Wandbilder vom Ardú Street Art Projekt, das während des Covid Lockdowns in 2021 mehrere renomierte Street Artists in die Stadt einlud, mit dem Ziel Cork ein bisschen bunter zu machen.
Besonders cool fand ich auch die über 20 bemalten Stromkästen, die einem überall ins Auge stechen und Besucher auf verschiedenen Sprachen in Cork Willkommen heißen. Wer es nicht dem Zufall überlassen möchte, findet hier eine Liste der Murals mit Kartenansicht.
Museen in Cork
Besonders überrascht war ich von dem kleinen aber feinen Museum The Glucksmann, das versteckt auf dem Campus der Cork University liegt. Nicht nur die besonders coole, fast brutalistische Architektur des Gebäudes, sondern natürlich auch die Ausstellung ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Besonders cool fand ich einen Raum in dem sich von den Fassaden abgetragene und aufgerollte Graffitis befanden. Kein Wunder, dass das Museum eines der „1001 Places to see before you die“ geworden ist. Ein kleiner Spaziergang über das Unigelände lohnt sich übrigens auch. Außerdem sehenswert sind die Crawford Art Gallery und die MTU Gallery der Designhochschule.
Markthallen und Streetfood in Cork
Ich bin zwar nicht der allergrößte Foodie, aber Markthallen ziehen mich trotzdem magisch an. Ich liebe das bunte Treiben rund um Köstlichkeiten aus aller Welt. Ich mag es zu beobachten, wie die Menschen handeln, ihren Hackenporsche durch die engen Gänge bugsieren und an den Ständen den neuesten Gossip austauschen. Das Angebot in solchen Hallen überfordert mich meistens komplett und oft traue ich mich nicht etwas zu probieren, aber es gibt mir so viel Freude den Menschen dabei zuzusehen.
The English Market mitten in Corks Innenstadt ist so ein wundervoll lebendiger Ort, an dem ich mich wie ein Kind im Süßwarenladen fühle. Überall wundervolle alte geletterte Schilder, Gewürzdosen aus fernen Ländern und kleine feine Küchlein. Wer Bock auf Street Food und eine etwas modernere Atmosphäre hat fährt raus zum Hafengelände. Der Marina Market ist der perfekte Ort für einen ausgedehnten Lunch, zwischen Hipstern, Business Dudes und Teenagern in Schuluniform.
Weitere Tipps für eine Städtereise nach Cork
Unterkommen
Ich war bei meiner Reise in zwei verschiedenen Hotels untergebracht. Wer es gerne cool & modern mag und am liebsten zentral wohnt ist im „The Dean“ richtig. Die Zimmer sind super gemütlich, es gibt einen Plattenspieler und eine gut ausgestattete Minibar mit allerlei Knabberzeug und tolles Frühstück mit Aussicht. Das „Kingsley Hotel“ liegt zwar etwas außerhalb des Zentrums, verfügt dafür aber über etwas mehr Komfort, einen eigenen Parkplatz, ein SPA und Ausblick auf den River Lee.
Rumkommen
Da mein zweites Hotel etwas weiter außerhalb war, war ich ziemlich happy dass es in Cork überall in der Stadt Citybike Stationen gibt. Auch als Tourist kann man sich hier ein 3-Day-Pass für ein paar Euro besorgen. Alle Infos dazu gibts bei TFI Bikes.
Hinkommen
Cork verfügt über einen Flughafen mit Direktflügen ab zB Frankfurt. Man kommt aber auch sehr gut mit einem Direktflug nach Dublin und dann mit dem Zug oder Mietwagen* weiter. Das The Dean Hotel liegt zB direkt am Bahnhof.
Cafés, Bars & Restaurants
Den besten Kaffee habe ich im Café Moly getrunken – war ja klar, denn das war ein Profi-Tipp von meiner Freundin Anna, die selbst mit Giovanna ein Café in Köln betreibt. Im Moly wird selbst geröstet und die Scones sind auch mega. In der Impala Bar hab ich mich sofort wohl und auch alleine nicht doof gefühlt. Richtig gut und regional gegessen habe ich bei The Spit Jack, nette Brauerei Atmosphäre mit guter Pizza gibts bei der Franciscan Well Brewery.
Weiterreisen
Ich habe Cork auf meinem Roadtrip durch West Cork besucht. Warum sich eine Reise an die südwestlichste Ecke Irlands lohnt habe ich im Blog aufgeschrieben. Alle anderen Posts zu Irland findet ihr hier.
Bonus: Buchtipp
Meine Freundin Bea hat mir zu der Reise ein Buch empfohlen, was ich mir gleich vor Ort besorgt habe. „The Rachel Incident“ von Caroline O’Donoghue spielt im Cork der frühen 2000er und beschreibt das Leben und die besondere Beziehung von Rachel und ihrem besten Freund James. Ich liebe das über eine Stadt zu lesen, während man sie selbst erkundet.
Offenlegung:
Meine Recherche in Irland fand in Kooperation mit Tourism Ireland statt und ich wurde für die Recherche bezahlt, weshalb der Artikel als Werbung gekennzeichnet ist. Meine in diesem Blogpost wiedergespiegelte Meinung bleibt davon unbeeinflusst.
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