Ich muss sagen, es hat ein bisschen gedauert bis ich meine Liebe zu Büchern zurück gefunden habe. Viele Jahre habe ich so gut wie gar nicht gelesen. Ein oder zwei Bücher im Jahr wenn es hoch kommt und dazu gehörte schon der obligatorische Re-Read eines Harry Potter Buchs jeden Winter. Ich konnte mich kaum auf Bücher konzentrieren, habe schlecht reingefunden, die Zeit nicht gehabt. Vor 3 Jahren entdeckte ich Goodreads wieder, setzte mir ein „Reading Challenge“ Ziel von 12 Büchern im Jahr und legte los. Ich schaffte 13 Bücher. Für viele mag das wenig sein. Für jemanden wie mich, der in den Jahren zuvor ein einziges Buch zu Ende gelesen hatte, war das enorm viel. Im Jahr darauf wurden es 15 und in diesem sollen es 20 werden. Ich gebe zu, ich habe hier und da mit Hörbüchern gepfuscht, finde aber das ist erlaubt.
“Reading isn’t important because it helps to get you a job.
Matt Haig – Notes on a Nervous Planet
It’s important because it gives you room to exist beyond the reality you’re given. It is how humans merge.
How minds connect. Dreams. Empathy. Understanding. Escape. Reading is love in action.”
Jetzt habe ich euch mal meine 10 Buchempfehlungen für den Sommer zusammengestellt. Die lassen sich super in der Hängematte, am Strand, in französischen Straßencafés oder auf einsamen Berghütten lesen. Zur Not geht auch Zuhause.
Non-Fiction
Ich habe wohl noch nie so viele Autobiografien und Sachbücher gelesen, wie in den letzten zwei Jahren. Was nicht schwer ist, denn früher habe ich wirklich keine Non-Fiction Bücher gelesen. Inzwischen lese ich sie sogar sehr gerne parallel zu einem Roman und greife je nach Stimmung zum einen oder anderen. Hier sind meine Sachbuch Empfehlungen für den Sommer:
Everything I know about Love von Dolly Alderton
Mein Lieblingsbuch im letzten Jahr ist diese Autobiografie von Dolly Alderton, die ich durch den Podcast The High Low lieben gelernt hatte. Dolly schreibt über Freundschaften zwischen Frauen, was passiert, wenn Freunde weiterziehen, wenn Liebe endet und über völlig absurde Hochzeitsplanungen. Ich habe gelacht, geweint, den Kopf geschüttelt und mich in vielen Dingen sehr verstanden gefühlt. Die Deutsche Version „Alles was ich weiß über die Liebe*“ ist im KiWi Verlag erschienen.
Notes on a Nervous Planet von Matt Haig
Dieses Buch mausert sich gerade zu meinem diesjährigen Lieblingsbuch. Vermutlich fällt es irgendwie unter die Kategorie „Self-Help“ aber ist irgendwie auch eine Autobiografie. Genie Matt Haig schreibt über seine Erfahrungen in einer mit Informationen und Informationskanälen überfluteten Welt. Wie schaffen wir es auf einem Planeten der uns mehr und mehr mürbe macht geistig gesund zu bleiben? Dieses Buch ist wie eine kuschelige Decke und ein Stück Schokolade dass uns das Gefühl gibt: Ich weiß wie du dich fühlst und alles wird gut. „Notes on a Nervous Planet“ gibts auf Englisch* und Deutsch.
Born a Crime von Trevor Noah
Das Buch des südafrikanischen Comedian und Late Night Host Trevor Noah hat mich auf meiner Südafrika Reise im Februar begleitet. Trevor beschreibt das Leben der Südafrikaner während und nach der Apartheid auf eine leichtfüßige und lustige Weise und doch mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Ich empfehle unbedingt das Hörbuch zu hören, da Trevor das Buch selbst liest und viele Themen erst über seine Aussprache und sein komödiantisches Talent richtig zur Geltung kommen. Gerade bietet Audible ein kostenloses Hörbuch im Probeabo an (wenn ihr eh schon Prime-Mitglied seid, sind es sogar 2 kostenlose Hörbücher zum Testen von Audible)*. Inzwischen gibt es auch eine Deutsche Übersetzung mit dem leider furchtbaren Titel „Farbenblind*“.
Vom Glück zu Reisen von Philipp Laage
Der beste Reisebuchverlag der Welt Reisedepeschen hat dieses Frühjahr das Buch „Vom Glück zu Reisen“* von Philipp Laages herausgebracht. Philipp schreibt über die Sehnsucht nach Orten, die nur in unserem Kopf existieren, darüber warum der Strand auf Instagram immer schöner ist und was eigentlich ein echtes Abenteuer ausmacht. Schon bei seiner Lesung musste ich an vielen Stellen sehr heftig zustimmend nicken und schmunzeln.
Romane
Für mich müssen Bücher eigentlich immer spannend sein. So spannend, dass ich am liebsten Seiten überspringen würde, weil ich so sehr wissen will, wie es weitergeht. Im Sommer dürfen es aber vor allem gerne Romane zum wegträumen sein, egal, ob ich gerade selbst am Strand liege oder mit einem Klappstuhl in einem Berliner Park sitze. Hier sind 3 meiner Lieblinge aus den letzten Jahren und mein Allzeit-Für-Immer-Lieblingsbuch.
Mein italienischer Vater von Anika Landsteiner
Leute, was hab ich Rotz und Wasser geheult bei diesem Buch. Aber keine Angst, die gute Art von Tränen (und ich bin auch wirklich nah am Wasser gebaut). Mein italienischer Vater bringt einen nicht nur zum heulen, sondern macht vor Allem ganz viel Lust auf Cappuccino, Limoncello und gutes italienisches Essen. Nebenbei lernt man auch ganz schön viel über Familie und natürlich die Liebe. Was für ein wunderbarer Debütroman von Ani*, ihr sie vielleicht durch ihren Blog AniDenkt, den sie leider letztes Jahr stillgelegt hat. Inzwischen findet ihr sie hier.
Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafon
Eigentlich brauch ich hier gar nicht mehr so viel zu schreiben. Denn meine Liebe zu diesem Buch habe ich ja bereits in Form meiner Diplomarbeit ausgedrückt und in diesem Blogpost ausführlich beschrieben. Kein Buch habe ich so studiert wie dieses, nicht einmal Harry Potter. Ich bin den Seiten regelrecht nachgereist, auf Spuren der Worte unterwegs gewesen. Ich glaube tatsächlich, es ist mal wieder Zeit, dieses Buch noch einmal hervorzukramen und tief in die Gassen Barcelonas einzutauchen.
Noch ein Tag und eine Nacht – Fabio Volo
Eine Schmonzette unter zehn Büchern wird man mir hoffentlich verzeihen. Denn wann ist eine bessere Zeit als in der Hängematte liegend eine schöne Liebesschnulze zu lesen die in fernen Ländern spielt. Bei Noch ein Tag und eine Nacht geht es um Giacomo, der jeden morgen in der Straßenbahn einer italienischen Großstadt eine faszinierende Frau sieht. Plötzlich spricht Michela ihn an, berichtet ihm dass sie nach New York zieht und hinterlässt ihm ihr Tagebuch… Zack! Steckt man mitten drin in der Liebesgeschichte und will unbedingt wissen wie es weitergeht.
Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde
Ich gebe zu, das Buch ist kein wirklicher Pageturner bei dem man ein bisschen schwer reinkommt, aber dennoch ein super interessanter Roman, den wie ich finde jeder lesen sollte. Die Geschichte der Bienen spielt parallel in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und malt vor allem bei letzterem ein ziemlich erschreckendes Bild, wie unsere Welt ohne Bienen bald aussehen kann, wie abhängig wir von den kleinen Insekten wirklich sind und wie wichtig es ist, sie zu schützen. Seitdem habe ich unsere fleißigen Arbeiterinnen, die uns nicht nur Honig schenken noch ein bisschen mehr lieb. Es gibt inzwischen mehrere Teile dieser Serie: „Die Geschichte der Bienen*“, „Die Geschichte des Wassers*“ und „Die letzten ihrer Art„
Krimiserien
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich liebe einen guten Krimi. Gerade im Urlaub könnte ich die nur so verschlingen. Vor allem wenn sie in schöner Landschaft spielen und einen schrulligen Komissar haben. Hier sind zwei meiner aktuellen Lieblingskrimiserien.
Bretonische Krimis von Jean-Luc Bannalec
George Dupin passt wie die Faust aufs Auge in die Kategorie schrulliger Komissar. Dieser Komissar aus Paris im bretonischen Exil hat einen Faible für Kaffee und gutes Essen und notiert alles akribisch in sein kleines blaues Notizbuch. Inzwischen habe ich vier der Bretagne Krimis von Jean-Luc Bannalec verschlungen, die einen durch die grandiosen Landschaftsbeschreibungen mitten ins Land von Salzbutterkaramell katapultieren. Absolute Empfehlung! Eine Liste aller Bücher gibts hier.*
Die Hercule Poirot Krimis von Agatha Christie
Selten habe ich eine so gute Kombination aus Reise- und Kriminalroman gelesen, wie bei den Büchern von Agatha Christie. Es sind natürlich einfach Klassiker, aber tatsächlich unglaublich zeitlos. Als ich oben an Deck eines Nil-Kreuzfahrtschiffes „Tod auf dem Nil*“ las, stellte sich fest dass sich viele Dinge an einer solchen Reise bis heute nicht geändert haben. Von „Murder on the Orientexpress“ gibt es auch ein großartiges Hörbuch auf Audible, wunderbar gelesen von Downton Abbeys Dan Stevens. Im Winter könnt ihr es euch dann noch mit „Hercule Poirot’s Christmas“ gemütlich machen.
Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels habe ich an dieser Stelle die Comoran Strike Krimi-Serie von Robert Gailbraith empfohlen, hinter dessen Pseudonym die Autorin JK Rowling steckt. Auch wenn ich die Bücher immer noch sehr spannend und lesenswert finde und die Harry Potter Serie sehr liebe, möchte ich nicht, dass durch meine Empfehlung eine Person finanziell profitiert, die sich immer wieder Trans-feindlich äußert.
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So und jetzt ihr: Was sind eure Buchempfehlungen für den Sommer? Schreibt mir eure Lieblingsbücher in die Kommentare!
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